Kirche zu Crossen
Am 23. Juni 1497 wurde die Pfarrei Crossen vom Meißner Bischof Johann VI. von Sahlhausen gegründet. Die Saalkirche könnte sogar älteren Datums sein. Dafür sprechen der romanische Triumphbogen und ein romanischer Taufstein, welcher nicht mehr verwendet wird und seinen Platz in der Eingangshalle gefunden hat. Dieser Taufstein aus Rochlitzer Porphyr mit Rundbogenfries ist wohl das älteste erhaltene Kunstdenkmal Crossens. Er könnte der Zeit um 1270 entstammen. Es ist jedoch bis heute noch nicht rekonstruiert worden, wo er sich ursprünglich befunden hat. Ob er zu einem Vorgängerbau der heutigen Kirche in Crossen gehörte oder ob er aus einem anderen Ort im Garten eines Anwesens in Crossen landete, ist nicht mehr auszumachen. Jedenfalls wurde er dort um 1900 aufgefunden. Die jetzige Gestalt hat das Gotteshaus um 1500 erhalten. Auch der massige Westturm sowie der kelchförmige Taufstein aus Rochlitzer Porphyr und die Sakramentshäuschen entstammen dieser Zeit. Im Inneren der flachgedeckten Räume (nur das Turmuntergeschoß hat ein Tonnengewölbe) bestimmen schlichte Emporen sowie der klassizistische Säulenaltar das Bild.
Der Altar wurde 1834 errichtet; ein ortsansässiger Bauer und Richter stiftete ihn. Zum Interieur gehören noch ein barocker Kanzelkorb und zwei spätgotische Schnitzfiguren. Erneuert wurde die Kirche zuletzt 2003 - 2004. Die 1895 eingebaute Kreutzbach-Orgel wurde 1938 von der Firma Schmeisser verändert. Sie wurde generalüberholt und steht jetzt seit 2014 mit guten Akustik auch für lohnende Konzertbesuche zur Verfügung.
© Bild: Gert Günther